Internationale Zusammenarbeit in der Polizeiausbildung: Besuch aus Südkorea am LAFP NRW

Hyelim Yoon, Studentin der Korean National Police University, bei ihrem Besuch im Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW vor einem Streifenwagen.
Internationale Zusammenarbeit in der Polizeiausbildung: Besuch aus Südkorea am LAFP NRW
Was bringt eine Studentin aus Südkorea ans LAFP NRW – und was nimmt sie von hier wieder mit? Ein Blick hinter die Kulissen eines besonderen Austauschs.
Mario Hibbeln, LAFP NRW

Wie wird Polizei in anderen Teilen der Welt ausgebildet? Was verbindet, wo gibt es Unterschiede – und was lässt sich voneinander lernen? Diese Fragen wurden greifbar, als Hyelim Yoon, Studentin der angesehenen Korean National Police University (KNPU), von März bis Ende Juni 2025 für mehrere Wochen die Ausbildung am Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP) der Polizei NRW miterlebte.

Ihr Besuch in Deutschland war Teil eines polizeilichen Austauschprogramms, das internationale Einblicke ermöglicht. Für Yoon bedeutete das: ein anspruchsvolles Auswahlverfahren, Sprachtests und schließlich ein 13-wöchiger Aufenthalt in Deutschland. 

Neun Wochen davon nahm die angehende koreanische Polizeiführungskraft an den Kursen der Bachelor-Studierenden der Polizei NRW beim LAFP NRW in Selm teil und erlebte die Ausbildung hautnah mit. 

Einblicke in die Polizeiausbildung in NRW

Dabei war sie nicht bloße Beobachterin, sondern vollständig in die Ausbildung integriert. Gemeinsam mit Kommissaranwärterinnen und -anwärtern absolvierte sie praktische Trainings, darunter Fahr- und Sicherheitstraining, Eingriffstechniken und taktische Übungen. Auch die Theorie lernte sie in einem Format kennen, das sie aus Südkorea so nicht kannte. 

„Im Vergleich zu Südkorea ist das Training deutlich realitätsnäher und interaktiver“, sagt Yoon. „Auch die Möglichkeit für offenes konstruktives Feedback unter den Studierenden war für mich neu. Das hat mich beeindruckt.“ 

Ein Zeichen internationaler Wertschätzung

Der Austausch beschränkte sich aber nicht nur auf den Unterricht: Yoon besuchte auch die Polizeibehörden in Dortmund und Bochum, führte Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen, und gewann wertvolle Einblicke in den polizeilichen Alltag in NRW. 

Dabei wurde deutlich, dass trotz kultureller und struktureller Unterschiede viele Grundwerte – etwa der Anspruch an Professionalität, Bürgernähe und Kollegialität – international geteilt werden.

Dass angehende Führungskräfte aus anderen Ländern regelmäßig gezielt nach NRW entsandt werden, unterstreicht den guten Ruf, den die Polizei NRW auch international genießt. Solche Besuche sind nicht nur Ausdruck gegenseitiger Wertschätzung, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur internationalen Vernetzung von Polizeikräften.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110