Ein Abenteuer auf Französisch
Wenn Julia Mittrup und Alain Drüppel über ihre Zeit in der Elfenbeinküste sprechen, fallen Worte wie „bereichernd“, „herausfordernd“, und „verbindend“. Zum ersten Mal fand eine Qualifizierungsmaßnahme des Landesamts für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP) der Polizei NRW komplett auf Französisch statt – eine logistische und sprachliche Meisterleistung.
Das Ziel: 20 ivorische Polizistinnen und Polizisten in der Methodik des „Trainings der Trainer“ fit zu machen. Das Programm, entwickelt nach Standards der Vereinten Nationen (VN), ermöglicht es den Teilnehmenden, ihr Wissen künftig selbst weiterzugeben – und zwar in einem Land, das sich auf den Weg zu mehr Eigenständigkeit in der Friedenssicherung macht.
Ein neues Kapitel der internationalen Zusammenarbeit
Die Mission hatte Symbolkraft. Es war nicht nur das erste Projekt dieser Art zwischen Deutschland und der Elfenbeinküste, sondern auch eine seltene Gelegenheit, Polizei und Gendarmerie des westafrikanischen Landes gemeinsam zu schulen. Solche bereichsübergreifenden Maßnahmen stärken nicht nur die Kompetenzen der einzelnen Kräfte, sondern fördern auch den Zusammenhalt zwischen verschiedenen Sicherheitsorganen – ein Novum in der Region.
Training unter Extrembedingungen
35 Grad, Luftfeuchtigkeit nahe 100 Prozent – der Schauplatz in Abidjan stellte Trainings-Team und Teilnehmende gleichermaßen auf die Probe. „Solche Bedingungen schweißen zusammen“, erzählt Julia Mittrup. Doch es war nicht nur das Klima, das die Veranstaltung zu etwas Besonderem machte: Auch die ivorische Gastfreundschaft trug ihren Teil bei. Mit ihrem traditionellen Willkommensgruß „Akwaba“ und lokalen Spezialitäten wie Maniok und Yamswurzel ließen die Gastgeber die Gäste aus Deutschland spüren, wie willkommen sie waren.
Warum es sich gelohnt hat
Nach zwei Wochen intensiver Arbeit war die Bilanz eindeutig positiv. Die ivorischen Teilnehmenden haben nicht nur ihre Zertifikate stolz entgegengenommen, sondern auch die Grundlagen für eigenständige Ausbildungsprogramme gelegt.
„Die Zusammenarbeit hat gezeigt, was möglich ist, wenn Kulturen zusammenkommen und voneinander lernen“, sagt Mittrup. Auch der Generaldirektor der ivorischen Ausbildungsstätten war begeistert: Er sprach in seiner Abschlussrede die Hoffnung aus, dass dies nur der Anfang einer langfristigen Partnerschaft sei.
Eine Botschaft für die Zukunft
Diese Mission hat bewiesen, wie wichtig internationale Kooperationen für die globale Friedenssicherung sind. Projekte wie diese leisten nicht nur einen Beitrag zu stabilen Gesellschaften, sondern zeigen auch, dass Brücken zwischen Kontinenten und Kulturen gebaut werden können – ein Schritt nach dem anderen, ein Training nach dem anderen.
„Akwaba“ – willkommen – war hier mehr als nur ein Gruß. Es war ein Versprechen für weitere gemeinsame Projekte.