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Themenseite Fortbildung
Fortbildung der Polizei NRW
Fortbildung als Antwort auf neue polizeiliche Herausforderungen
LAFP NRW

Die Polizei muss sich den aus Veränderungen erwachsenden Herausforderungen stellen, indem sie neue Handlungskonzepte entwickelt, neue Technologien zum Einsatz bringt und die vorhandenen Ressourcen effektiver und effizienter einsetzt.

Die skizzierten vielfältigen Entwicklungen bedingen, dass Anforderungen an die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten wachsen und sich zugleich ständig verändern. Mit sich verändernden Anforderungen geht die Notwendigkeit einher, die für die Aufgabenbewältigung erforderlichen Kompetenzen den Gegebenheiten und Erfordernissen anzupassen. Qualifiziertes Personal ist die Voraussetzung für bürgerorientierte, professionelle und rechtsstaatliche Polizeiarbeit.

Verzahnung von Aus- und Fortbildung
Während in der berufsqualifizierenden Ausbildung für den gehobenen Polizeivollzugsdienst die notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten für die ersten Berufsjahre vermittelt werden, ist Ziel der polizeilichen Fortbildung, die durch die Ausbildung erworbenen beruflichen Kompetenzen zu erhalten, anzupassen, zu verbessern, zu erweitern, aber auch wiederzugewinnen (z. B. nach längerer Beurlaubung).

Die vielfältigen Aufgaben der Polizei erfordern in zahlreichen Arbeitsbereichen eine Spezialisierung. Darüber hinaus ist die Fortbildung an den spezifischen Anforderungen der unterschiedlichen Funktionen und Arbeitsplätze auszurichten.

Das LAFP NRW - der Bildungsträger der Polizei NRW
Das LAFP NRW als Träger der Fortbildung der nordrhein-westfälischen Polizei gewährleistet mit seinen vier Fachbereichen eine praxisnahe, bedarfsgerechte und ständig aktualisierte Fortbildung (zentrale Fortbildung). Das Fortbildungsangebot ist das Ergebnis einer in den Polizeibehörden durchgeführten Bedarfserhebung sowie einer durch die drei polizeilichen Landesoberbehörden (Landeskriminalamt NRW, Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW, Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW) und dem Ministerium des Innern des Landes NRW vorgenommenen fachlichen Bewertung. Dieses Angebot wird von didaktisch-methodisch besonders geschulten und berufserfahrenen Polizeibediensteten konzipiert, vorbereitet, durchgeführt und nachbereitet. Die fachliche und didaktische Qualifizierung der Lehrenden findet ebenfalls im LAFP NRW statt.

Zentrale Fortbildung ist effektiv und effizient
Ein breit gefächertes, polizeispezifisches Fortbildungsangebot gewährleistet erfolgreiche und professionelle Polizeiarbeit. Das LAFP NRW ist der zentrale Bildungsträger für die einheitliche, effektive und effiziente Fortbildung der nordrhein-westfälischen Polizei.

Vermittelt werden die zentralen polizeilichen Standards, auf der Grundlage aktueller pädagogischer Erkenntnisse, an fünf speziell für die polizeiliche Aus- und Fortbildung ausgestatteten Standorten. Die inhaltliche Verzahnung von Aus- und Fortbildung ist dabei von besonderer Bedeutung.

Nationale und internationale polizeilich relevante Entwicklungen werden in enger Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt NRW (LKA NRW), dem Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW (LZPD NRW) und den polizeilichen Fachreferaten des Ministeriums des Innern des Landes NRW (IM NRW) in unseren Bildungsangeboten berücksichtigt.

Im Rahmen gezielter Multiplikatorenschulungen und durch persönliche Beratung und Unterstützung der Fortbildungsverantwortlichen der Polizeibehörden fördern wir die Einhaltung von Standards auch in der örtlichen Fortbildung.

Das polizeiliche Aufgabenspektrum im Fokus
Unser Fortbildungsangebot, das unsere vier Abteilungen verantwortlich entwickeln, umfasst speziell konzipierte Fortbildungsmaßnahmen zu den Themenfeldern

Einsatzbewältigung

Fortbildung im Bereich Einsatz und Gefahrenabwehr
Die Fortbildung für die Einsätze aus besonderem Anlass umfasst die Qualifizierung von allen Spezialkräften: Spezialeinsatzkommandos, mobile Einsatzkommandos, Verhandlungs-gruppen und technische Einsatzgruppen. Aber auch Polizeiführer, Stäbe sowie Bereitschaftspolizeieinheiten sind Zielgruppe unserer spezifischen Fortbildung.

Die Fortbildung für die Einsatzlagen des täglichen Dienstes umfasst die Qualifizierung von Einsatztrainerinnen und Einsatztrainern, Polizeisporttrainerinnen und Polizeisporttrainern, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren (z.B. im Tutorenwesen) sowie die themenspezifische Fortbildung für die Lehrenden in der Ausbildung.

Diensthundwesen
Eine Besonderheit ist unsere eigene Zucht und die Ausbildung von Diensthunden. Durch unsere Diensthundführerinnen und Diensthundführer mit spezialisierten Diensthunden gewährleisten wir die Beratung und Einsatzunterstützung der Kreispolizeibehörden, um so dem hohen Einsatzwert des Diensthundes gerecht zu werden.

Auslandsmissionen
International anerkannt und zertifiziert ist die Qualität der Vorbereitung auf Auslandsmissionen von Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten aus ganz Deutschland und die Betreuung von Missionsteilnehmerinnen und Missionsteilnehmern.

Fortbildung im Bereich Fahr- und Sicherheitstraining
„Der sichere Weg zum Einsatzort! Professionell Risiken minimieren!“

Das ist ein Ziel unseres Fahr- und Sicherheitstrainings. Als Grundlage erwerben die Fortbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmer Handlungssicherheit beim Führen von Dienstfahrzeugen mit Sonder- und Wegerechten, zum Beispiel für Motorrad, LKW und Bus.

Zielgruppenspezifisch trainieren wir Spezialeinheiten, Observations- und Einsatztrupps, den polizeilichen Staatsschutz und den Personenschutz. Das LAFP NRW trainiert aber auch die Trainerinnen und Trainer in den Kreispolizeibehörden. Daneben bieten wir spezielle Seminare zum Führen von Verkehrsüberwachungsfahrzeugen an.

Kriminalitätskontrolle

Für die zukünftigen Aufgabenbereiche spezialisieren wir die neuen Ermittlungsbeamtinnen und Ermittlungsbeamten mit einer speziellen mehrwöchigen Einführungsfortbildung. Darüber hinaus werden Inhalte der kriminalpolizeilichen Ermittlungsarbeit für die klassischen Deliktsbereiche, wie zum Beispiel Einbruch, Raub oder Jugendkriminalität, bis hin zu der Bearbeitung von Sexualdelikten, Todesermittlungen und der Bekämpfung der organisierten Kriminalität vermittelt. Neben theoretischen Rechtsgrundlagen werden Aspekte der taktischen Umsetzung trainiert sowie softwareunterstützte Analyse- und Auswertemethoden eingebunden.

Im Aufgabenfeld Cybercrime werden die neuesten Methoden der Spurensuche und -sicherung sowie die Sicherung von Daten in hochkomplexen Computeranlagen gelehrt. Ferner werden Ermittlungshilfen für die virtuelle und doch in ihren Auswirkungen realen Welt des Internets gegeben.

Der behutsame Umgang mit den Opfern ist ein wichtiger Bestandteil polizeilicher Arbeit. Zu den polizeilichen Unterstützungsmöglichkeiten im Bereich des Opferschutzes und der Opferhilfe erwerben Angehörige der Polizei das dazu erforderliche Wissen – ebenso wie für die verschiedenen Bereiche der Kriminalprävention oder der Auswertung und Analyse des Kriminalitätsgeschehens, von der Taktik bis zur Strategiebildung.

 

Verkehrssicherheit

Im Straßenverkehr heutiger Prägung sind die höchstwertigen Rechtsgüter Leben, körperliche Unversehrtheit und bedeutende Sachwerte einer stetigen Gefährdung ausgesetzt. Um diese Gefährdung so klein wie möglich zu halten, ist der Straßenverkehr zahlreichen Beschränkungen unterworfen. Diese Regeln vermögen das Verhalten der Verkehrsteilnehmer aber nur wirkungsvoll zu steuern, wenn sie überwacht werden. Zur Verkehrsüberwachung trainieren und qualifizieren die Lehrenden des LAFP die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte in spezialisierten Fortbildungen zur Geschwindigkeitsmesstechnik, zur Kontrolle des Personen- und Güterverkehrs und zum Fahrzeugtuning. Besonders für den Wachdienst konzipiert sind Seminare zur Überwachung des Drogenmissbrauchs im Straßenverkehr.

Zum Thema “Vorbeugende Unfallbekämpfung“ vermittelt das LAFP NRW für die Verkehrssicherheitsberatung und den Bezirksdienst der Kreispolizeibehörden die Grundlagen der Verkehrserziehung und -aufklärung einschließlich des erforderlichen Methodentraining. Darauf aufbauend folgen altersgruppenspezifische Fortbildungsmaß-nahmen für die Verkehrssicherheitsarbeit mit Kindern, Jugendlichen, jungen Fahrern, Erwachsenen, Senioren und Menschen mit Handicap. Als bundesweit einzigartige polizeiliche Fortbildung bieten bietet das LAFP NRW Schulungen zum pädagogischen Puppenspiel an, ein professionelles Medium für viele Zielgruppen.

Einen gleichberechtigten Part nimmt der Bereich „ Polizeilicher Opferschutz“ nach schweren Verkehrsunfällen ein. Ein Verkehrsunfall stellt für alle Unfallbeteiligten in der Regel ein nicht alltägliches Ereignis dar, das nicht nur körperliche Schäden sondern vielfach auch psychische Belastungen zur Folge hat.  Grundsätzlich ist es die Aufgabe einer jeden Polizeibeamtin/ eines jeden Polizeibeamten geeignete Opferschutzmaßnahmen einzuleiten.

Die Komplexität des Polizeilichen Opferschutzes nach schweren Verkehrsunfällen stellt sehr hohe Ansprüche an den / die Opferschutzbeauftragte der Direktionen Verkehr und erfordert fundierte Spezialkenntnisse, die hier beim LAFP in einem vertiefenden Seminar vermittelt werden. 

Die Aufnahme und Bearbeitung von Straßenverkehrsunfällen ist unverändert eine wichtige Aufgabe der täglichen Polizeiarbeit. Wir bilden den Wachdienst und die Führungskräfte fort, damit insbesondere die Vielzahl der leichteren Verkehrsunfälle zügig und rechtssicher für alle Beteiligten aufgenommen (und die Sicherheit im Straßenverkehr wieder hergestellt) wird. Fortbildungen umfassen hier Unfallabläufe und -spuren zu erkennen, zu sichern und den Unfallhergang richtig einzuordnen und abschließend in einer Unfallanzeige mit digitaler Skizze zu dokumentieren.

Die Polizei NRW legt einen Schwerpunkt auf die (hochqualifizierte) Aufnahme und Bearbeitung der Verkehrsunfälle mit schwerletzten und tödlich Verunglückten Menschen. Hierzu werden ausgewählte Beamte und Beamtinnen spezialisiert, die dann in Unfallaufnahmeteams und/oder die in den Verkehrskommissariaten ausschließlich dafür zuständig sind. Hier wird modernste Technik eingesetzt. Wir führen Fortbildungen und Schulungen für den Einsatz von z. B. 3D-Scannern, zukünftig Drohnen mit Fototechnik und IT-Geräten zum Auslesen von digitalen Fahrzeugspuren durch. Hinzu kommen Fachseminare für Sachbearbeiter /-innen, die schwerste Verkehrsunfälle oder mit geflüchteten Unfallbeteiligten bzw. auch manipulierte Unfälle bearbeiten.
 

Führung und Zusammenarbeit

Das LAFP NRW bietet weiterhin Seminare für polizeiliche Führungskräfte an, um diese in ihrer Aufgabenwahrnehmung und beim professionellen Umgang mit Herausforderungen im Führungsalltag zu unterstützen.
  
Beratungen von Führungskräften aller Ebenen und Beschäftigungsverhältnisse der Polizei NRW werden durch die Zentralstelle für Führungs- und Führungsberatungsinstrumente organisiert bzw. durchgeführt.
 
Das LAFP NRW berät die Polizeibehörden bei der Erstellung und Implementierung neuer Konzepte, wie zum Beispiel dem Behördlichen Gesundheitsmanagement.
 
Auch Fortbildungen für die Stabsbereiche der Polizei NRW, verhaltensorientierte Seminare (Stress- und Konfliktbewältigung) sowie Seminare auf dem Gebiet der gesellschaftlichen und politischen Bildung gehören zum Portfolio. Die Zentralstelle Psychosoziale Unterstützung bietet Supervisionen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei NRW an.
 

Technik

Die Fortbildungen zur Informations- und Kommunikationstechnik entsprechen den neuesten Anforderungen.

Auf modernen Computerplattformen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Kenntnisse beispielsweise zu den Themen Systemadministration, Betriebssysteme, Datenbanken oder zu polizeispezifischen Anwendungen zu erweitern.

Die Fortbildungen für das Waffen-, Geräte- und Kraftfahrzeugwesen stehen unter dem Leitgedanken, dass die Technik im Ernstfall „verfügbar und einsatzfähig“ ist.

So ermöglichen wir jährlich 30.000 bis 35.000 Polizeibediensteten mit den polizeilich relevanten Entwicklungen Schritt zu halten und sich durch Spezialisierungen neue polizeiliche Aufgabenbereiche zu erschließen.

Aktualität, Bedarfsgerechtigkeit und Praxisbezug sind unser Anspruch
Jährlich überprüft und aktualisiert das LAFP NRW das Fortbildungsangebot und erhebt den Bedarf in allen Polizeibehörden, jeweils in Abstimmung mit den übrigen polizeilichen Landesoberbehörden LKA NRW, LZPD NRW sowie dem IM NRW. Auf der Grundlage des vom IM NRW genehmigten Jahresfortbildungsprogramms, buchen die Polizeibehörden die von ihnen gemeldeten Fortbildungsplätze beim LAFP NRW im Online-Verfahren.

Berufserfahrene und pädagogisch-didaktisch geschulte Polizeibedienstete, aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, erstellen praxisorientierte und erwachsenengerechte Fortbildungskonzeptionen nach einheitlichen Standards und führen die Fortbildungsveranstaltungen, ggf. unterstützt durch Fremdreferenten, durch.

Um dabei auf dem aktuellen Stand zu sein, können sie auf das umfangreiche und ständig erweiterte Angebot der Bibliothek des LAFP NRW an den Standorten Selm und Neuss zugreifen. Moderne Medien in Form von z.B. Erklärfilmen oder Videos - erstellt durch die eigenen Mediendienste - runden die Bildungsangebote ab. Zunehmend wird die polizeiliche Bildungsarbeit digitalisiert. Dem trägt das LAFP NRW durch eine eigene Dienststelle Rechnung.  

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110